10.9.24, lunch@work, Faserplast AG Kunststoffprodukte, Profikompetenzen und KI
Am 10. September lud die Wirtschaft Region Wil (wrw) ihre Mitglieder zum lunch@work zur Faserplast AG nach Rickenbach ein. Eine Rekordbeteiligung an Unternehmerinnen und Unternehmern liess sich über Mittag von CEO Marc Beck und seinem Team durch die Räume und Produktpaletten führen.
1972 mit der Produktion von glasfaserverstärkten Kunststofffässern gestartet, ist die Faserplast heute ein Grosshändler von Kunststoffprodukten und allem, was dazu gehört. Vor Ort in Rickenbach, aber vor allem via Webshop, werden nach wie vor auch Endkundinnen und -kunden bedient und beraten. Letzteres funktioniert auch via Internet sehr gut, da Faserplast im Besonderen auf die digitale Infrastruktur den Fokus legt.
Mit den Jahren ist das Unternehmen um weitere Sparten gewachsen: Gartenbau, Outdoor-Tische, Teichbau, Gebäudeentfeuchtung, Regenwassermanagement für störungsfreie Ableitung oder zur Verwendung in der eigenen Haustechnik sowie Technik zur Minimierung der natürlichen Belastung durch Radon.
Auf dem Rundgang zeigt sich Faserplast auch als attraktive Arbeitgeberin mit moderner Arbeitsumgebung und Teamaktivitäten.
Zugspitze aus Rickenbach
Weit weniger bekannt sind die Produkte der Faserplast Composites AG. Dieses Produktions-Spinoff wurde 2016 von der Faserplast AG, welche sich fortan ausschliesslich dem Handel zuwendete, abgespalten. Faserplast Composites entwickelt und baut kundenspezifische glasfaserverstärkte Kunststoffelemente wie Führerkabinen für Nah- und Hochgeschwindigkeitszüge oder für Baumaschinen. Diese Zugspitzen werden auch von den Zweigniederlassungen in Polen und den USA an die Zugbauer Siemens Transport oder Stadler Rail geliefert. Als Referenz werden auch ein Alien-Kopf für H.R. Gigers «Alien»-Film und das grösste Riesenrad der Welt in Dubai genannt, für welches Faserplast Composites die Kabinen-Chassis fertigen durfte.
Anfragen werden durch KI beantwortet
Inspirierend war der Vortrag zum Thema Digitale Infrastruktur mit Datenmanagement und KI und wie Faserplast dadurch die Effizienz steigern konnte. Es lohne sich eben schon, zuvor saubere Strukturen zu schaffen, bevor man loslege, so Marc Beck. Diese Erfahrung musste Faserplast beim Start ihres ersten Webshops 2011 machen. Nun seien Datenablage und Ausgabe sauber getrennt und die Erfassung von neuen Artikeln so weit automatisiert, dass nur noch wenige Eingriffe nötig seien. Basis bildet die gut strukturierte Artikelablage mit Wissensdatenbank. «Durch diese saubere Grundlage, gewinnt man Speed. Die Einrichtung hat sich gelohnt, sagt Beck.
Seit sechs Jahren befasse man sich bei Faserplast mit Künstlicher Intelligenz. «In nur einem Tag haben wir 125 Anwendungsfälle für KI identifiziert,» unterstreicht er die Bedeutung von KI. Sie sei eine massgebliche Hilfe gewesen beim Aufbau der Wissensdatenbank. In 300 Feldern pro Artikel sei jedes technische Detail, Fotos und Anwendungsanleitungen abgelegt. Der hauseigene «fapaBot» ist durch die aufgebaute Wissensdatenbank so weit trainiert, dass er Anfragen zur Anwendung des ganzen Sortiments geben kann, was sowohl für das eigene Beratungsteam, als auch für Endkunden zugutekommt. «fapaBot» beantwortet ca. 20'000 Anfragen pro Jahr. Und «Nein, KI wird nicht deinen Job ersetzen. Aber jemand, der KI nutzt, wird es tun,» folgert Marc Beck. Das Thema stiess auf grosses Interesse.
wrw-Vorstandsmitglied Markus Kammermann bedankt sich bei Marc Beck und dem ganzen Team für die Gastfreundschaft und gratuliert der Faserplast für den gelungenen Anlass. Der Event endete mit einem feinen Mittagessen und interessanten Diskussionen. Auch die Frage "Was mached ihr gnau?" wurde somit beantwortet.
Der nächste lunch@work findet am 13. Mai 2025 bei der Firma Refida AG in Wil statt.